Mittwoch, 4. September 2019

ICH in nur 5 Gefühlen

*Gedankenexperiment zur Nachahmung empfohlen!*

Wenn du dich selbst mit nur 5 Gefühlen beschreiben sollst - welche wären das?

Ich habe das neulich in einer von mir sehr geliebten Zeitung gelesen. Allerdings machen die das dort mit Stars ... bin ich nicht - anyway - ... spannend und einfach-mal-darüber-nachdenkenswert finde ich es allemal ... - so what

Gemeint sind hier allerdings sicher nicht nur die Basisemotionen (nach Ekmann): Ärger/Wut, Angst, Ekel, Freude, Liebe, Scham, Trauer, Überraschung, sondern auch alle möglichen Unterarten wie etwa Neugierde, Sympathie oder Dankbarkeit.

In meinem Job suche ich mit meinen Schülern gemeinsam immer wieder nach Gefühlsnomen oder Adjektiven, die einen Gefühlszustand möglichst genau ausdrücken. Auch hierbei geht es dann um eine möglichst genaue Beschreibung, einer Situation, Person oder Ähnlichem.

Sollte also nicht so schwer sein, ... oder? 

 1. BEGEISTERUNG

Absolut meine erste Wahl! Ich bin absolut begeisterungsfähig ...
Ich bin begeisterte MAMA, begeisterte LEHRERIN, begeisterte MUSIKERIN, begeisterte HUNDEMAMA, begeisterter OUTDOORMENSCH, begeisterte LESERIN und SCHREIBERIN, begeisterter HANS-DAMPF-IN-ALLEN-GASSEN ...
Vieles was ich tue (oder super gern tun würde, oder schon mal getan habe, oder wieder gerne tun würde) begeistert mich. Völlig. 
Und doch habe ich ärgerlicherweise, für meine Begeisterung zu wenig Zeit. Andauernd stoße ich an Grenzen, die meinen Begeisterungsluftballon in eine enge der-Tag-hat-nur-24-Stunden-und-mindestens-7-davon-solltest-du-schlafen-weil-du-sonst-scheiße-aussiehst-und-nix-auf-die-Reihe-kriegst-Box presst, wo er immer mehr an begeisterter Luft verliert und vor sich hinschrumpelt. 
Das hindert mich aber nicht daran, beim nächsten Mal sofort wieder Feuer und Flamme für irgendetwas zu sein!

2. LIEBE

Klar als Mama! Selbstverständlich? Ich weiß nur, dass ich ganz lange Zeit in meinem Erwachsenenalter nicht Mutter werden wollte und mir auch wirklich nicht vorstellen konnte Mutter zu werden. (Nicht, dass es nicht jetzt auch noch Tage gibt, an denen ich die kinderlosen Zeitgenossinnen heiß beneide, ... um die Zeit und Energie, die sie für ihren Beruf, ihren Sport, ihr Instrument, ihr Hobby, ihren Partner ... und schlicht für sich aufwenden können. Aber dann ... wenn es einmal lächelt? Nein, seriously ... es braucht schon mehr manchmal als nur ein Lächeln, aber alles in allem finde ich meine Kinder großartig. Sie fordern mich, machen mich manchmal zur Löwin, wahlweise auch gelegentlich zur Furie aber ich liebe sie bedingungslos, würde alles tun um sie zu beschützen und sie machen mich unendlich stolz.

Als Ehefrau? Schwierig manchmal ... kein Sprint sondern ein Marathon. Ein Marathon nicht frei von Trennungsgedanken - hin und wieder ...
Und doch gibt es sie, diese Momente, wo alles so ist wie damals, wie am ersten, zweiten, dritten Tag ... 
Insofern ist alles in Ordnung, denke ich ich.

Zu mir selbst?
Zu wenig - definitiv. Vor dem Spiegel? - Unmöglich.
 
3. EINSAMKEIT

Seltsam so umgeben von einer Familie, Freunden und einem sozialen Beruf - und doch..
Gelegentlich überfällt sie mich, die Einsamkeit. Meist hat EGON sie dabei, zusammen mit einem ganzen Sack voll: "Hast-du-wieder-nicht-geschafft" und ''Könntest du noch besser machen"
 
4. UNSICHERHEIT

Oft ...
Früher eigentlich mein ständiger Begeliter, bei allem was ich getan habe.
Heute in vielen wichtigen Dingen (Kindererziehung, Beruf) weniger ...  
Aber nie wirklich weit weg..


5. ZURÜCKHALTUNG

Ich bin ein Harmoniehase, ein Ich-möchte-das-sich-jeder-bei-mir/mit-mir-wohlfült-Typ. Ich habe nervig feine Antennen für die Stimmungen und Gemütszustände meiner Mitmenschen und merke beim Betreten eines Raumes sofort ob irgendetwas "nicht passt". Dabei müssen die nicht passenden Dinge gar nichts mit mir zu tun haben. Egal - ich merke es - und versuche dann in Duracelhasenmanier die Welt für die Anwesenden noch ein bisschen besser zu machen.
Um meine heißgeliebte Harmonie zu pflegen, vermeide ich es tunlichst meinen Mitmenschen auf die Füße zu treten. Soviel Nicht-Tun verlangt ... Zurückhaltung. Oft viel mehr als für mich eigentlich gut ist. Wer zuletzt lacht, lacht am besten? Oder in meinem Fall häufiger ... dann eben gar nicht.

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